Unser erster Funiño Spieltag vom FC St. Pauli

Unser Verein Uhlenhorst Adler ist seit einigen Jahren Partnerverein vom FC St. Pauli. Das war für mich als seit GutenaltenZeiten HSV-Fan erstmal zu akzeptieren. 🙂 Inzwischen ist das aber kein Problem mehr, denn die Kooperation mit dem FC macht für unsere Mannschaft auf jeden Fall viel Sinn. Letzte Woche stand nun unser erster Funiño-Spieltag an.

Funiño-Spieltage werden in Hamburg vom FC St. Pauli mit seinen Partnervereinen organisiert. Unser erster Spieltag fand bei uns auf dem Platz statt. Funiño wird gespielt von der U6 (aktuell unser 2013er Jahrgang) bis zur U11 (2008). Zu einem Spieltag kommen rund 50 Mannschaften dieser Jahrgänge zusammen. Gespielt wird in Vierer- oder Fünfergruppen jeder gegen jeden. Das alles wird in zwei Durchgängen a zwei Stunden absolviert. Es ist also jede Menge los, wenn 25 Mannschaften aus rund 10 Vereinen gleichzeitig auf einem Feld unterwegs sind.

Was ist Funiño?

Funiño wird in Dreiermannschaften mit einem oder zwei Auswechselspielern ausgetragen. Gespielt wird auf zwei Tore in einem fast quadratischen Kleinfeld. Sechs Meter vor den Tore beginnt die Schußzone. Tore dürfen nur aus der Schußzone erzielt werden. Ist der Ball im Aus, kann eingedribbelt oder eingeschossen werden. Vorteile am Funiño sollen die wesentlich höhere Beteiligung aller Spieler am Spiel und die Förderung des Kombinationsspiels sein.

So lief unser erster Spieltag

Wir waren gleich mit drei Vierermannschaften am Start. So hatten alle Jungs ordentlich Spielzeit. Und tatsächlich waren auch alle Spieler aktiv am Spielgeschehen beteiligt. Anders als bei normalen Punktspielen, bei denen einige Spieler zweitweise nur schwer ins Spiel finden, wenn 1-2 Spieler maßgeblich das Spielgeschehen bestimmen.

Die Ergebnisse werden bei Funiño-Spieltagen nicht aufgeschrieben. Die Spiele finden also sehr entspannt und ohne Druck statt. Erfolgsgerlebnisse sammeln die Spieler in den einzelnen Spielen. Bei uns sammelten dabei auch mal andere Spieler Erfolgserlebnisse mit ihren ersten Toren.

Und das Passspiel? Im Training war es so, dass auch beim Funiño viele Alleingänge probiert wurden. Das war auch beim ersten Spieltag so. Kombinationsspiel war eher selten. Unseren 5-jährigen fehlt in der Aufregung oft noch der Blick für das Umfeld. Ball und Tor(e) nehmen da noch die gesamte Aufmerksamkeit. Aber daran arbeiten wir. Auf anderen Plätze bei den Größeren haben wir gesehen, dass schon sehr flott kombiniert wird.

Sehr angenehm beim Funiño ist die Regel, dass Trainer sich mit dem Coaching zurückhalten sollen und auch die Eltern sich mit Ratschlägen aus ihrer Trickkiste zurückhalten sollen. Die Organisatoren von Pauli achten darauf auch und greifen ein, wenn zu viel von der Seite kommt. Das war bei uns zum Glück nicht nötig. Ich hab mich drauf beschränkt nur zu helfen, wenn die Jungs sich in Regelfragen nicht ganz sicher waren. Ansonsten kann man die Pausen zwischen den Spielen sehr gut nutzen um über das Spiel zu reden und den einen oder anderen Ratschlag weiterzugeben. Wenn mal kein eigenes Spiel ist, konnten die Jungs bei Spielen unserer anderen Mannschaften zuschauen oder am Rand etwas kicken.

Was wir verbessern wollen

Einige Spieler bleiben gerne mal auf der Torlinie stehen Schaden vom eigenen Funiño- Gehäuse abzuwenden. In unserer Truppe war es auch so, dass einige Päuschen in der eigenen Abwehr gemacht haben. Das muss auch nicht sein, weil Tore nur aus der Schußzone erzielt werden können. Es dürfen sich also Spieler in der Nähe des Balls aufhalten.

Die Spiele dauern jeweils acht Minuten. Sehr oft verzögert sich das Spiel, weil der Ball nicht schnell ins Spiel zurückkommt. Die Spieler sondieren häufig die verschiedenen Optionen und das kann dann etwas den Schwung aus dem Spiel nehmen. Ich denke, hier dürfen dann schon die Betreuer kurz eingreifen, um das Spiel am laufen zu halten.

Welches Fazit ziehen wir Trainer nach dem ersten Funiño-Spieltag?

Zugegeben waren wir anfangs noch etwas skeptisch was das Thema Funiño angeht. Nach unseren ersten beiden „normalen“ Punktspielenrunden und jetzt dem ersten Funiño-Spieltag sind wir aber absolut überzeugt von der Idee Funiño und sogar sehr begeistert. Es ist tatsächlich so, dass nun viel mehr Spieler mittendrin statt nur dabei sind. Und das bei einem Spieltag sogar unter Wettkampfbedingungen. Viele Jungs, die in Punktspielen nur am Rande mitgewirkt haben, haben aus dem Spieltag neue Motivation gewonnen. In der Abschlußrunde nach dem Spieltag haben die Jungs und auch entsprechendes Feedback gegeben.

Der Spieltag wurde super von Helfern des FC St. Pauli und von unserem Verein organisiert. Dafür herzlichen Dank. Wir freuen uns schon auf den nächsten Funiño-Spieltag in zwei Wochen. Dann auf der Trainingsanlage des FC St. Pauli.